Di, 15.03.2011

Seekabel-Petition läuft / Wasserkraft statt AKWs

Beim Deutschen Bundestag wurde eine Petition eingereicht, in der es darum geht, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Nutzung von Pumpspeicherwerken (z. B. in Norwegen) zu verbessern. Die Petition kann noch bis zum 16.03.2011 mitgezeichnet werden. Ich unterstütze diese Petition. Allerdings hat sich in den Text ein Fehler eingeschlichen, der wohl auf die erfolgreiche Gehirnwäsche der Atomlobby zurückzuführen ist: Atomkraftwerke sind NICHT geeignet, um die Schwankungen in den Stromnetzen auszugleichen, denn AKWs kann man eben NICHT auf Knopfdruck ein- und ausschalten. Das erleben wir ja gerade in Japan. Deswegen gibt es ÜBERHAUPT KEINEN Grund, AKWs zu betreiben - außer dem Gewinnstreben der entsprechenden Konzerne.

Bild: Ira Kormannshaus. Mahnwache gegen den Weiterbetrieb der deutschen AKWs vor dem Bundeskanzleramt am 14.03.2011.Um die Schwankungen auszugleichen, braucht es Kohle- oder Gaskraftwerke - oder Speicherkraftwerke, z.B. Pumpspeicherwerke. Der (grammatikalisch wohl ein wenig verunglückte und von mir korrigierte) Satz: "Der Deutsche Bundestag möge beschließen, [... die] Begriffe 'Netz' und 'Kraftwerk' gleichzustellen" (in der Kraftwerksnetzanschlussverordnung) bezieht sich auf diesen Umstand: Bis jetzt können Kraftwerksbetreiber solch ein Kabel einfach abhängen und das eigene Kohlekraftwerk hochfahren. Dann bleibt der saubere Strom in Norwegen und wird nur im äußersten Notfall eingespeist.

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Wie die Bundesregierung sauberen Strom aus Norwegen blockiert

Bereits am 20.09.2011 berichtete Report Mainz:

"Norwegen könnte mit Strom aus Wasserkraft 60 europäische Atomkraftwerke ersetzen. Mehrere Firmen wollen ein erstes Kabel von Norwegen nach Deutschland verlegen, das Projekt NORGER. So könnte sauberer und billiger Strom (1.400 MW) in beide Richtungen fließen: Überschüssige deutsche Windkraft ließe sich in norwegischen Pumpspeicherkraftwerken speichern und bei Bedarf nach Deutschland zurückholen.

Doch es fehlt eine simple Verordnung um das Seekabel ans deutsche Netz anschließen zu können. Für das zuständige Bundeswirtschaftsministerium besteht "kein Änderungsbedarf". Der Bundesverband Windenergie sieht NORGER durch die Bundesregierung blockiert."


Der komplette Beitrag kann HIER abgerufen werden.

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Auch die dena meint: Deutschland braucht Stromspeicher

Die dena (Deutsche Energie-Agentur, Eigenaussage: "Die Gesellschafter der dena sind die Bundesrepublik Deutschland, die KfW Bankengruppe, die Allianz SE, die Deutsche Bank AG und die DZ BANK AG") hat eine Studie zum Thema "Deutschland braucht Stromspeicher" veröffentlicht und am 08.03.2011 per Pressemitteilung (PM) laut verkündet: Auf der dena-Seite ist diese Studie aber spannenderweise nicht zu finden. Der Link in der PM zu dieser Studie führt ins Leere... Beim Auftraggeber der Studie, der Schluchseewerk AG, sind die Zusammenfassung (16 Seiten, PDF) und der komplette Text (178 Seiten, PDF) abzurufen. Allerdings konnte ich keinen direkten Link finden, sondern bin über den Titel der Studie (»Analyse der Notwendigkeit des Ausbaus von Pumpspeicherwerken und anderen Stromspeichern zur Integration der erneuerbaren Energien«) auf diese Links gestoßen.

Ob es einen inhaltlichen Grund für diese Merkwürdigkeit gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es geht hauptsächlich um ein Pumpspeicherwerk, das in Atdorf gebaut werden soll.

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Nebenbei bemerkt...

Schwankungen in den Stromnetzen gibt es nicht nur wegen der Einspeisung von Erneuerbaren Energien, sondern auch auf der Verbraucherseite - schon immer: Wenn die Leute aufwachen, Licht anmachen, den Kaffee aufsetzen etc. ist mehr Strom im Netz vonnöten als um 2:00 oder 3:00 nachts... Das ließ sich früher ohne AKWs regeln und heute erst recht.

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Letter to Ms. Bundeskanzlerin

In Ergänzung: ABSCHALTEN - Aktion bei Campact. Dort gibt es auch schon mehr Unterzeichner als bei der Petition (leider).

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